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Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA
Foto Carl Bellingrodt Sammlung VOBA

Bereits in den Jahren 1833/1834 gab es Überlegungen zum Bau einer Strecke zwischen dem Siegerland und dem „Märkischen“. Allerdings hatte man zu dieser Zeit eine von Pferden gezogene Bahn im Auge.
Wenige Jahre später standen dann leistungsfähige und betriebssichere Dampflokomotiven zur Verfügung und der Eisenbahnbau „boomte“ in Deutschland. 1845/1846 fanden im Auftrag des preußischen Finanzministeriums Streckenvermessungen im Sauerland statt, die der Mescheder Landrat Boese in seiner Eigenschaft als Bautechniker durchführte. Er war es, der die Lenne- Hundem-Linie empfahl.
Ebenfalls 1846 beauftragten die Aktionäre der 1843 gegründeten „Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft“ den Vorstand, Vorarbeiten für den Bau einer Bahn durch das Lennetal ausführen zu  lassen. Politische und wirtschaftlich widrige Umstände führten dazu, dass erst am 17. April 1857 die „Ermächtigung zur Inangriffnahme des Baues“ der Ruhr-Sieg-Strecke erteilt wurde.
Dann ging es verhältnismäßig schnell weiter, obwohl zahlreiche Tunnel und Brücken gebaut werden mussten:
Der Streckenbau ab Hagen begann 1858, der durch Lenhausen führende Abschnitt Altena-Siegen wurde am 6. August 1861 eröffnet. Die zunächst nur eingleisig gebaute Strecke wurde bereits 1870 auf zweigleisig erweitert.

An der Ruhr-Sieg-Strecke wurden insgesamt 283 kleinere Brücken sowie Durchlässe, Wegeunter- und -überführungen gebaut. Die Lenhauser Brücke ist eine der 24 größeren, von Hagen aus gesehen die Nummer 15. Sie wird zeitgenössisch wie folgt beschrieben:
Die gewölbte Brücke über die Lenne bei Lenhausen mit vier Oeffnungen à 45 Fuss normaler lichter Weite, in einer Curve von 133 1/3 Ruthen Radius, bei einer Neigung der Pfeiler gegen die Bahnachse von 72 Grad.

Brückenlehrgerüst
Brückenlehrgerüst (aus: Bauanlagen der Ruhr-Sieg-Eisenbahn, 1864)

Und weiter berichtet der Chronist: „Die Gründung der Pfeiler war in den meisten Fällen mit keinen abnormen Schwierigkeiten verbunden. Da der Baugrund in den Flussbetten selbst gewöhnlich bis zu grosser Tiefe aus mehr oder minder groben Geschieben, vermischt mit Thonboden, bestand, so haben hier die namentlich am Rhein und an der Ruhr gebräuchlichen Baggermaschinen mit vertikaler Eimerkette, indem sie sich ebensowohl auf schwimmenden Ponten, als auf beholmten Pfahlreihen beweglich anbringen lassen, hei Herstellung der Baugruben selbst dann noch die trefflichsten Dienste geleistet, wenn es sich dabei um das Heraufholen grösserer Steine handelte.
Leider liegen aus der Bauzeit keine Fotografien vor. Beim Bau fand ein Lehrgerüst Verwendung, wie es hier für die Brücke über die Lenne „beim Sohne“ (Plettenberg) abgebildet ist.

Im Jahr 1991 wurde die Brücke unter Denkmalschutz gestellt, unter anderem, weil sie eine wichtige Bauleistung des Eisenbahnbaues aus den Anfängen der Eisenbahngeschichte in Südwestfalen dokumentiert und zudem in auff älliger Weise das Tal der Lenne prägt. Im Jahr 2000 wurde die Brücke grundsaniert.

Eisenbahnbrücke über die Lenne bei Lenhausen
Eisenbahnbrücke über die Lenne bei Lenhausen (Bild: Matthias Baumeister)
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