Ehemaliges Pfarrhaus Lenhausen
Das “barocke Gebäude von schlichter Eleganz und repräsentativem Anspruch” [Denkmalbegründung] wurde 1712 von Bernhard von Plettenberg zu Lenhausen als Armenhospital und Vikarswohnung erbaut. Vom Erbauer zeugt noch das in die Fassade eingelassene prachtvolle Wappen.
Mit der Gründung einer eigenen Pfarrei in Lenhausen übertrug die gräfliche Familie von Plettenberg das Eigentum am damaligen Vikariegebäude an die neue Kirchengemeinde (siehe auch Artikel über die Pfarrkirche).
Das Gebäude war allerdings 1895 in schlechtem Zustand, so dass der erste Lenhauser Pfarrer Ferdinand Klein schrieb: “Ein großes Haus, dessen baulicher Zustand jeder Beschreibung spottete. Die Pfarrerwohnung bestand nur aus kleinen, aber unbewohnbaren Zimmern mit Küche und Speisekammer. Das ganze Haus war eine Ruine …” [Quelle: Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der St. Anna-Pfarrei Lenhausen 1894 – 1994]
Aus Geldmangel (es musste ja auch noch die neue Pfarrkirche gebaut werden) konnten zunächst nur notdürftige Reparaturen durchgeführt werden. Die komplette Dachneueindeckung war erst nach der Jahrhundertwende vollendet und erst Pfarrer Josef Schneider konnte ab 1911 das Pfarrhaus “wohnlicher und zweckmäßiger” gestalten.
Das Haus diente dann über 100 Jahre lang als Pfarrerswohnung, zwischenzeitlich zusätzlich auch als Pfarrbücherei. Heute ist es in Privatbesitz.